Zum gestrigen Tag der Kindertagespflege in Andernach war auch unser Kita-Fachkräfteverband eingeladen. Wir durften den Verband vorstellen und haben in unserem Vortrag über die grundlegenden Bedürfnisse von U3-Kindern in der Betreuung gesprochen. Ob und inwieweit den Grundbedürfnissen dieser Altersgruppe nach überschaubaren Gruppengrößen, kontinuierlichen Bezugspersonen, kindgerechter Eingewöhnung und kleinkindgerechten Räumlichkeiten im Kita-Alltag unter den aktuellen Rahmenbedingungen entsprochen werden kann, war unser Thema. Aus wissenschaftlicher Perspektive wurde diese Thematik von Prof. Dr. Gabriel Schoyerer (Professor für Pädagogik mit Schwerpunkt Pädagogik der Kindheit an der Katholischen Stiftungshochschule München) aufgegriffen. Wissenschaftler aus der Frühpädagogik sehen die Entwicklung der Kitas in Bezug auf die Rahmenbedingungen sehr kritisch. Wir hatten Gelegenheit mit Herrn Prof. Dr. Schoyerer zu sprechen. Er erzählte uns unter anderem, dass er im Austausch mit dem Kita-Fachkräfteverband Bayern steht und sich dafür einsetzt, den Verband auf der politischen Ebene und im fachlichen Diskurs mit einzubeziehen. Alle Vorträge waren sehr informativ. Besonders interessant war, wie unterschiedlich Kindertagespflege in den verschiedenen Bundesländern aufgestellt ist und gefördert wird. Großtagespflege (in der sich mehrere Personen zusammenschließen und päd. Fachkräfte mit eingebunden sind) ist beispielsweise in vielen Bundesländern eine etablierte Betreuungsform, die kontinuierlich wächst, während sie in RLP nur in ganz engen Grenzen im betrieblichen Kontext zugelassen ist. Unser Fazit des Tages: Es gilt in beiden Betreuungsformen (Kita und Kindertagespflege) Probleme anzugehen sowie vorhandene Ressourcen und Potentiale zu nutzen und weiterzuentwickeln. Wir haben uns über die Gelegenheit gefreut, mit Vertreter*innen aus Kommunal- und Landespolitik, der Trägerseite, Verantwortlichen der Kindertagespflege und Mitgliedern der Elternvertretungen auf Kreis- und Landesebene führen zu können. Auch im politischen und gesellschaftlichen Kontext gilt:
„Miteinander anstatt übereinander reden.“