Der nachfolgende Text stammt von unserem Verbandsmitglied Manuel Hein, Initiator der erfolgreichen Petition „Kein Regelbetrieb in KiTas“ (hier abrufbar):
Noch immer haben wir keine Reaktion der rheinland-pfälzischen Landesregierung. Wir ErzieherInnen sind zutiefst enttäuscht und fühlen uns alleine gelassen. Die Anzahl der Unterschriften (bundesweit sogar über 13.000) sollten verdeutlichen, dass es viele Menschen gibt, die über die derzeitige Lage besorgt sind.
Am 18.12.2020 wurde unsere Petition „Kein Regelbetrieb in KiTas“ an den Petitionsausschuss in Rheinland-Pfalz gesendet, des Weiteren wurde Sie den Fraktionen zugesandt. Die Plattform OpenPetition hat dann noch eine persönliche Stellungnahme bei den einzelnen Abgeordneten angefragt.
Gestern am 21.12.2020 fand eine Videokonferenz des Ausschusses für Bildung statt. Frau Anke Beilstein kritisierte das Vorgehen von Frau Dr. Hubigs Ministerium nicht nur im Bereich der Schulen, sondern auch der Kindertagesstätten mit deutlichen Worten. Leider prallte die berechtigte Kritik an Frau Dr. Hubig ab. Als es um den Regelbetrieb in den KiTas ging, sagte Frau Dr. Hubig: „(…) gut und richtig, dass wir es so gemacht haben.“ Wie es jetzt gemacht wird, ist aber keineswegs richtig, das zeigen alleine schon die neuen Erhebungen der AOK. Dort wird deutlich, dass ErzieherInnen die Berufsgruppe mit den meisten coronabedingten Arbeitsausfällen sind.
Mittlerweile sollte die Petition auch dem Bildungsministerium bekannt sein, trotzdem wurde sie während des Ausschusses nicht einmal erwähnt, obwohl das Thema schon eine große Medienpräsenz hat. Einzelne Abgeordnete der Opposition haben mittlerweile reagiert und den Forderungen oder zumindest einer Anhörung zugestimmt. Leider reagiert niemand aus der derzeitigen Ampelregierung. Ist dies eine gewollte Verschleppungstaktik bis zum nächsten Treffen am 12.01.21? Es scheint in jedem Fall so.
Wir ErzieherInnen sind uns unserer Aufgabe und Notwendigkeit im System bewusst. Allerdings ist es auch unsere Aufgabe die Kinder zu schützen. Auch bei Kindern gibt es schwere Krankheitsverläufe in Zusammenhang mit dem Coronavirus.
Familien, die dringend eine Notbetreuung brauchen, haben die Fachkräfte vor Ort im Blick und wurden auch in der Vergangenheit nicht alleine gelassen.
Reagieren Sie bitte endlich auf unsere Forderungen: KiTas und Familien brauchen Planungssicherheit!
KiTas und Schulen spielen eine Rolle im Infektionsgeschehen. Auch wenn Kinder vielleicht keine Treiber der Pandemie sind und selbst relativ selten erkranken, geben sie das Virus weiter und tragen zur Ausbreitung von Coronainfektionen bei. Besonders tückisch ist, dass dies oft unbemerkt geschieht, da Kinder häufig infektiös, aber asymptomatisch sind. Wenn wir im neuen Jahr mit Regelbetrieb in Kitas und vollen Klassen im Präsenzunterrrichts so weiter machen wie wir im alten Jahr aufgehört haben, rauschen wir sehenden Auges in die dritte Welle.
Ich erwarte konkrete Maßnahmen, die für alle nachvollziehbar sind.
Bis 10.01.2021 „Regelbetrieb bei dringendem Bedarf“ ist mehr als schwammig, für Eltern und Erzieher. Es kommt viel Unsicherheit auf. Kinder sind unsere Zukunft, dass wird immer wieder gesagt, wäre schön wenn wir die Wertschätzung in den Kitas auch mal spüren würden…