Bereits einen Tag nach Öffnung des Impfportals haben sich bereits über 30.000 KiTa-Fachkräfte registrieren lassen. Im Verband erreichen uns Nachrichten von Kolleginnen und Kollegen, die uns erleichtert berichten, bereits zeitnah einen Termin erhalten zu haben.
Das KiTa-Personal war bis jetzt die Berufsgruppe, die sich am wenigsten schützen konnte. KiTa-Kinder tragen keine Masken und halten keinen Abstand. Im Regelbetrieb tummeln sich auf 45-50 qm bis zu 25 Kinder und drei Erwachsene. Erzieher*innen gingen täglich mit dem Gefühl der Unsicherheit zur Arbeit und mit noch mulmigerem Gefühl wieder nach Hause zu den Angehörigen. Wie groß die Erleichterung über das Impfangebot ist, zeigt der Ansturm auf die Registrierung.
Geimpftes KiTa-Personal wird die Personalsituation in den KiTas stabilisieren und damit eine geregeltere Betreuung der Kinder ermöglichen.
Das Problem der KiTas, Teil des Infektionsgeschehens zu sein und über die Kinder zur Verbreitung des Virus beizutragen, löst die Impfung des Personals leider nicht. Die Weitergabe des Virus geschah bisher nicht selten unbemerkt, weil Kinder zwar infektiös waren, aber keine Symptome zeigten und deshalb nicht getestet wurden.
Dieses Bild verändert sich durch die Mutationen. Kinder zeigen nun öfter Symptome. Dadurch wird das Infektionsgeschehen sichtbarer. Täglich wird von Infektionsfällen in unseren KiTas und über Quarantänemaßnahmen berichtet.
Um die Kontrolle zu behalten und Kontakte nachverfolgen zu können, brauchen wir in den Einrichtungen vor Ort eine Teststrategie, die auch von Kindern praktiziert werden kann. Unter dem Motto „Spucken kann jeder“ wirbt Familienministerin Giffey für Tests, die den unangenehmen Nasenabstrich unnötig machen. In Österreich gehören diese Tests bereits selbstverständlich zum Schul- und KiTa-Alltag. Diese Möglichkeit brauchen wir auch in Rheinland-Pfalz.
Ein weiterer Punkt ist die Organisation der Betreuung in den KiTas. Leider gibt es bisher nur eine Empfehlung des Bildungsministeriums, die Kinder in überschaubaren Gruppen zu betreuen, um Kontakte zu reduzieren. Viele Träger kommen dieser Empfehlung nicht nach, weil dafür die Öffnungszeiten etwas eingeschränkt werden müssen. Hier wäre eine klare Ansage hilfreich.
Das Lüften nach den Vorgaben des Ministeriums wird mit den wärmeren Temperaturen nun auch wieder in den KiTas möglich. Der Winter ist aber vielleicht noch nicht wirklich vorbei und der nächste kommt bestimmt. Jetzt wäre daher Zeit, alle KiTas mit leistungsstarken Luftfiltergeräten auszustatten, die die Viruslast der Räume zu 95% senken. Das gilt nicht nur für Coronaviren, sondern auch für andere Erreger, die über Winter bei manchem KiTa-Kind einen regelmäßigen Besuch der Einrichtung verhindern.
Die Impfung der KiTa- Fachkräfte ist ein Schritt hin zum normalen KiTa-Betrieb. Kontaktreduzierungen durch die Betreuung in überschaubare Gruppen, regelmäßige Tests vor Ort und leistungsstarke Luftfiltergeräte sind weitere wichtige Maßnahmen, um die Pandemie in den Griff zu bekommen.
Das dürfen wir nicht aus den Augen verlieren!