Wie so oft während der Corona-Pandemie wurden die KiTas am Freitagnachmittag offiziell vom Bildungsministerium über weitere Öffnungsschritte ab Montag informiert. Auch eine Mail an die Eltern sollte unverzüglich weitergeleitet werden. Ab dem 8. März dürfen die Vorschulkinder wieder kommen und ab dem 15. März soll für alle KiTa-Kinder der reguläre Alltag wieder starten.
Alle sehnen nach Normalität und dem „Vor Corona – Alltag“ zurück. Das gilt nicht nur für Kinder und Familien, sondern auch für KiTa- Fachkräfte. Trotzdem sehen die Mitarbeiter*innen den weiteren Öffnungsschritten mit gemischten Gefühlen entgegen.
Die meisten Erzieher*innen sind froh über das Impfangebot und haben sich direkt registrieren lassen, aber sind bis zum 15. März wirklich die allermeisten Kita- Mitarbeiter*innen einmal geimpft, wie Ministerin Hubig schreibt? Wahrscheinlich nicht und schon gar nicht zweimal, wodurch erst ein weitgehender Schutz entsteht.
Nirgendwo in unserer Gesellschaft sind so viele Menschen auf engem Raum ohne Maske und Abstand zusammen wie in der KiTa. Bis zu 25 Kinder tummeln sich auf 45-50 qm. Angesichts von Corona-Mutationen, die sich zum Beispiel in England hauptsächlich über Schulen und KiTas verbreitet haben, kann schon ein mulmiges Gefühl aufkommen.
Der Gesundheitspolitiker Lauterbach und der Virologe Drosten sehen uns schon am Beginn der dritten Welle. Obwohl sie oft als Schwarzseher gebrandmarkt wurden, hatten sie leider mit ihren Prognosen über den Pandemieverlauf fast immer recht.
Auf der anderen Seite gibt es in RLP viele Gegenden mit einer niedrigen Inzidenz, immer mehr Menschen werden geimpft und ab Montag sollen überall Tests zur Verfügung stehen. KiTas sind wichtig für die Kinder und die Familien. Der Lockdown stellt eine große Belastung dar, je länger er dauert. Es ist für Eltern eine große Erleichterung, wenn die Kinder wieder die KiTa besuchen können.
Den regulären Betrieb wieder aufzunehmen und zu hoffen, dass es schon gutgehen wird, trägt aber wahrscheinlich dazu bei, dass die Inzidenzwerte wieder steigen und dann in ein exponentielles Wachstum übergehen. Damit das nicht passiert, wurde in der Bund-Länderkonferenz eine Notbremse oder anders ausgedrückt ein Stufenplan beschlossen.
Wie sieht dieser Stufenplan in RLP bezüglich der KiTas aus? Welcher Öffnungsschritt wird bei einer Inzidenz über 50 wieder zurückgenommen? Reicht bei einer Inzidenz über 100 immer noch ein unverbindlicher Appell, die Kinder, wenn möglich, zu Hause zu betreuen? Auf diese Fragen brauchen wir verbindliche Antworten. Es muss klar sein, welche Maßnahmen in den KiTas ab welcher Stufe greifen.
Ein weiterer Baustein in der Pandemiebekämpfung ist eine Teststrategie in den KiTas vor Ort. Das wäre möglich, denn mittlerweile gibt es sogenannte Spuck – oder Lollitests, die auch für Kinder praktikabel sind. An manchen Orten in Deutschland und auch in Nachbarländern werden bereits Personal und Kinder in KiTas regelmäßig getestet. Es gibt aber leider keine verbindlich geregelte Teststrategie für die Einrichtungen in RLP. KiTa-Fachkräfte berichten unserem Verband, dass auf Nachfrage gesagt wurde, in Rheinland-Pfalz seien keine regelmäßigen Tests in KiTas vorgesehen. Jeder könne sich ja testen lassen, wenn er das wolle. Um einen Überblick über das Infektionsgeschehen in den Einrichtungen zu erhalten und asymptomatische Fälle zu erkennen, ist das aber wahrscheinlich zu wenig.
Wir fordern daher die Landesregierung auf, schnellstmöglich eine praktikable Teststrategie für die KiTas im Land zu entwickeln und diese unverzüglich zum Einsatz zu bringen. Außerdem brauchen wir konkrete Aussagen, ab welcher Inzidenz der KiTa-Betrieb eingeschränkt wird oder eine verbindliche Notbetreuungsregelung greift.
Also für den Kreis Germersheim sind die Luftfilter laut der Rheinpfalz vom Samstag vom Tisch. Unser Bürgermeister Herr Schaile setzt auf Lüften und Impfen….
Was dabei vergessen wird, dies wird nicht reichen, da die Kinder nicht geimpft werden und somit (selbst wenn irgendwann alle Erzieher 2x geimpft sein sollten) das Virus weiter durch die Bevölkerung maschieren wird. Trotz der hohen Zahlen der letzten 2 Wochen im Kreis Germersheim , gab es für die Kindergärten keine weiteren Einschränkungen, obwohl die Schulen geschlossen blieben. Das halbgare Rumgeeier geht also weiter. Ich hoffe nur, es fliegt uns nicht alles um die Ohren. Wenn ich mir Fotos von Langzeitcovidkindern anschaue, wird mir echt übel.
In unserer viergruppigen Kita sind bis zum 15.3.21 von 18 Kräften gerade mal 4 geimpft! Einige haben noch nicht mal einen Impftermin erhalten, obwohl sie sich gleich Samstag, als es möglich war, angemeldet haben! Immerhin werden wir 2x in der Woche in der Kita getestet!