Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin Malu Dreyer, sehr geehrte Damen und Herren,
ich schreibe Ihnen, weil mich die nun in Kraft tretenden Corona-Bestimmungen in RLP fassungslos machen.
Ich bin Mutter 2er kleiner Kinder, eines davon schwer herzkrank und Hochrisikogruppe. Wir haben uns familiär seit Pandemiebeginn quasi isoliert, uns an alle Bestimmungen gehalten, sind geboostert, testen uns ständig und meiden quasi alle Kontakte. Auf der Arbeit trage ich durchgehend FFP2 Masken.
Auch unsere Tochter ging im letzten Jahr kaum in die Kita, weil wir unseren herzkranken Sohn zu schützen versuchten. Dies war irgendwann weder familiär zu regeln, noch ihr weiter zumutbar. Wir fühlen uns als Eltern permanent zerissen und versuchen irgendwie beiden Kindern ggü. fair zu bleiben.
Unsere Tochter ist 4 Jahre alt, impfen können wir weder sie, noch unseren 1,5 Jahre alten Sohn.
Aufgrund engagierter Elternschaft wird in unserer Kita 2 mal die Woche auf freiwilliger Basis getestet. In dieser für unseren Sohn lebensbedrohlichen Situation müssen wir jeden Tag neu auf die Verantwortlichkeit der anderen Eltern hoffen und setzen. Für unsere Familie schon seit langem eine schwer auszuhaltende Situation.
Und nun die aktuellen Änderungen. Keine Quarantäne mehr. Nicht mal obligatorische Tests in den Folgetagen einer aufgetretenen Infektion in der Einrichtung.
Es ist für mich nicht zu verstehen, dass ausgerechnet mitten in der höchsten Corona-Welle bei der einzigen gesellschaftlichen Gruppe, die nahezu ungeimpft ist, keine Masken tragen und keinen Abstand halten kann, nun jegliche Vorsicht fallen gelassen wird. Wenigstens verpflichtende regelmäßige Tests (z.B. mittels Pool-Test) müssten doch der Mimimal-Konsens sein. Es sei denn es geht einem politisch eigentlich doch nur noch um Durchseuchung der Kinder und Risikogruppen müssen sehen wo sie bleiben.
Als erschütterte Wählerin und mittlerweile wirklich verzweifelte Mutter bitte ich Sie daher eindringlich, die aktuelle Verordnung dahingehend noch einmal zu korrigieren.
Zum Schutz der Kita-Kinder, dem Personal und den Familien mit Angehörigen, die zu den Risikogruppen gehören und sich eben nicht selbst schützen können.
Für Taten zum Schutz der aktuell Schutzlosesten in unserer Gesellschaft wäre ich Ihnen sehr dankbar!