Sehr geehrte Frau Ministerin Hubig,
viele rheinland-pfälzischen KiTa-Fachkräfte sind erleichtert, dass ab 21.6. wieder regulär und nach dem jeweiligen Konzept der Einrichtung gearbeitet werden darf und die Maskenpflicht entfällt. Gerade mit jungen Kindern oder Kindern mit Förderbedarf ist das Tragen der Maske im päd. Alltag sehr hinderlich und die Kommunikation erschwert.
Die KiTa-Fachkräfte begrüßen, dass den KiTas eine Woche Zeit gewährt wird, um die neuen Regelungen umzusetzen. Das lässt genug Raum für die notwendigen Maßnahmen und verhindert, dass Leitung und Team wie in der Vergangenheit über das Wochenende den neuen Alltag organisieren müssen. Wir bitten auch in Zukunft darum, dass Sie grundsätzlich genügend Zeit zur Umsetzung neuer Anordnungen mit einplanen.
Es freut uns auch, dass Sie sich der Herausforderungen durch die Umstellungen aufgrund der Corona-Lockerungen und des neuen Kita-Gesetzes bewusst sind. Beides muss in vielen Einrichtungen zeitgleich gestemmt werden. Es ist wichtig und richtig, dass Sie die Einrichtungen auffordern, individuelle Lösungen zu finden, die für die Kinder eine möglichst geringe Belastung darstellen.
Sie schreiben: „Wichtig ist, zu schauen: Was benötigen die Kinder, die Eltern und das Team, um den Alltag gut zu bestehen? … Es geht darum, gemeinsam Lösungen zu finden, die unseren Kita-Kindern und den Eltern, aber auch den Fachkräften in den Kitas gerecht werden.“
Das sehen wir als Fachleute aus der Praxis genauso und hoffen, dass in alle politischen Entscheidungsprozesse, die den KiTa-Alltag betreffen, die Sichtweise der KiTa-Fachkräfte mit einbezogen wird. Partizipation ist nicht nur für Kinder und Eltern, sondern auch für KiTa-Mitarbeiter*innen wichtig.
Nur wenn Kinder, Eltern und das Team der KiTa gemeinsam zu praktikablen und im Sinne der Kinder akzeptablen Lösungen kommen, werden wir zu einem guten Alltag für alle Beteiligten finden.
Die Veränderungen durch das neue Gesetz stellt die Einrichtungen vor vielfältige Herausforderungen.
Dem KiTa-Fachkräfteverband ist es ein großes Anliegen, mit der Evaluation direkt nach in Kraft treten des neuen Gesetzes zu beginnen. Es ist uns wichtig, kontinuierlich Rückmeldung zu geben und öffentlich zu diskutieren, was gut gelingt, wofür noch Zeit benötigt wird und welche Rahmenbedingungen angepasst werden müssen, damit wir unserem Betreuungs- und Bildungsauftrag erfüllen können.
Die Bedürfnisse der Kinder und ein kindgerechter KiTa-Alltag für alle Kinder müssen oberste Priorität haben.
Nur so können wir Kindern und Eltern im Sinne der Frühpädagogik und der Erziehungs- und Bildungspartnerschaft gerecht werden.
Mit freundlichen Grüßen
Claudia Theobald