Das neue KiTa-Gesetz sieht vor, dass die Elternvertreter der Kitas im Jugendhilfeausschuss zukünftig Anträge stellen dürfen.
Der Kreiselternausschuss Rhein-Hunsrück möchte nun den Antrag stellen, dass auch eine Kita-Fachkraft mit einem ständigen Sitz im Jugendhilfeausschuss des Rhein-Hunsrück-Kreises vertreten ist. Diese Idee stößt bei manchen Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses auf Skepsis. Es wird in Frage gestellt, ob Kita-Fachkräfte überhaupt Interesse haben, sich mit einzubringen.
Als Kita-Fachkräfteverband sehen wir diesen Antrag als eine Chance, dass unsere Berufsgruppe besser wahrgenommen und gehört wird. Getreu unserm Motto „die Stimme aus der Praxis“ finden wir es wichtig, dass überall dort, wo Entscheidungen getroffen werden, die sich auf unsere Arbeit in den Kitas auswirken, auch die Sichtweise der Fachkräfte aus der Praxis mit einfließt.
Alle Kita-Fachkräfte, Kita-Leitungen, Eltern und Träger des Rhein-Hunsrück-Kreis können dieses Anliegen mit ihrer Unterschrift unterstützen. Macht mit!
Die Vorsitzende des KEA Rhein-Hunsrück-Kreis hat dazu folgendes Anschreiben verfasst:
Liebe Kita-Leitungen,
liebe Fachkräfte,
liebe Eltern,
sehr geehrte Träger,
mit dem vollständigen Inkrafttreten des neuen KiTa-Gesetzes haben die Elternvertreter nun das Recht Anträge in den Jugendhilfeausschuss einzubringen. Schon lange war uns klar welchen Antrag wir stellen wollen, nämlich die Einrichtung eines festen Platzes für Kita-Fachkräfte im Jugendhilfeausschuss RHK.
Insbesondere im Austausch mit zahlreichen Kita-Fachkräften – inkl. dem Fachkräfteverband – konnten wir uns davon überzeugen, wie wichtig die Umsetzung unseres Antrages für die gesamte Kita-Landschaft ist. Das neue KiTa-Gesetz hat seinen Scheinwerfer auf ein System gerichtet, dass schon viel zu lange stiefmütterlich behandelt wurde. Das Ergebnis sind Einrichtungen, die – trotz aufopferndem Einsatz der Fachkräfte – kaum noch eine kindgerechte Betreuung, geschweige denn Bildung leisten können. Ein Mangel an Kita-Plätzen, Überlastung der Fachkräfte und galoppierender Fachkräftemangel sind Alltag für die Kitas und verhindern die Erfüllung des Rechtes unserer Kinder auf Förderung ihrer Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit. Das ist weder mit dem KiTa-Gesetz neu aufgetreten, noch wird es durch das KiTa-Gesetz behoben. Kitas waren und sind also ein Dauerbrenner! Es ist nicht abzusehen, dass sich dies ändern wird. Die Stimme der Fachkräfte aus dem Kita-Alltag benötigt es dringend gebührend Gehör zu finden und zwar (mindestens) in den relevanten Gremien der Jugendhilfe. Nur so können die Verantwortlichen ausgewogene und zielführende Entscheidungen treffen und lebensnahe Rückmeldungen zu den Auswirkungen erhalten.
In Zusammenarbeit mit zahlreichen Netzwerkpartnern haben wir nun den Antrag erarbeitet, welchen wir Ihnen vorab zukommen lassen möchten. Um deutlich zu machen, dass der KEA RHK nicht der einzige Kita-Akteur ist, der gerne Kita-Fachkräfte im JHA sehen will, haben wir eine Unterschriftenliste erstellt. Wir bitten Sie diese Liste zu verteilen und mit möglichst vielen Unterschriften versehen an uns zurückzusenden. Unterschreiben können alle Kita-Akteure: Fachkräfte, Eltern, Träger und sonstige Interessierte.
Zusätzlich ist es möglich – und sicherlich ein deutliches Zeichen – an der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 29.09.21, um 14:30 Uhr, Präsenz zu zeigen. Nach derzeitigem Stand findet die Sitzung im Großen Sitzungssaal der Kreisverwaltung in Simmern statt. Möglicherweise können nicht alle Gäste in den Sitzungssaal gelassen werden. Vor dem Gebäude kann jedoch auch Präsenz gezeigt werden 😉.
Helfen Sie uns den Fachkräften eine dauerhafte Stimme im wichtigsten Gremium der Jugendhilfe zu geben!
Bei Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Karin Graeff
Kreiselternausschuss Rhein-Hunsrück-Kreis
1. Vorsitzende
kontakt@kea-rhk.de 06744 71 44 33