Offener Brief bezüglich der Teststrategie an die Regierung in RLP

Sehr geehrte Frau Dreyer,

Sehr geehrte Frau Steinruck,

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe mir lange überlegt, ob ich diese E-mail schreiben soll. 

In meiner Funktion als Kita -Leitung habe ich die bisherigen Entschlüsse verteidigt und mitgetragen. Ich habe Argumente gefunden meinem Team und Eltern gegenüber darzulegen, dass ich davon überzeugt bin, dass sowohl das Land Rheinland Pfalz, als auch die Stadt Ludwigshafen alles daran setzen das Kitapersonal, welches , wie wir alle wissen, einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Ordnung leistet, sogut wie möglich in der aktuellen Situation zu schützen und zu unterstützen.

Seit dem 19.02.2021 nehmen alle MitarbeiterInnen meiner Einrichtung das Angebot eines wöchentlichen Tests war.

Duch das große Engagement der Johanniter hier in Ludwigshafen war es möglich, dass ein “Testteam” einmal in der Woche zu einem festen Zeitpunkt in einem separaten Raum in der Einrichtung, mein Team getestet hat.

Dies war hier in Ludwigshafen kein Einzelfall.

Somit hatten wir die Möglichkeit, dass der wöchentliche Test durch geschultes Personal in der Einrichtung durchgeführt werden konnte.

Das Vorgehen ab dem 07.04.2021 sehen wir vor Ort als massiven Rückschritt.

Die Selbsttests sind in Ihrer Aussagekraft deutlich geringer zu bewerten, wie die Tests, welche uns bisher zur Verfügung standen.

Im Zuge von immer weiter steigenden Inzidenzwerten sehe ich diesen Rückschritt mit großer Sorge. (In Ludwigshafen haben wir aktuell einen Inzidenzwert von über 150)

Bei der heutigen Testung habe ich mich vergewissert, ob dieser Schritt durch die Johanitter, des ASB, das DRK oder die Malteser forsiert wurde.

Dies wurde verneint.

Neben der Unsicherheit durch eventuell falsche Anwendung der Selbsttests, möchte ich zudem noch den Nachhaltigkeitsaspekt in den Raum werfen.

Die Wahrscheinlichkeit eines positiven Selbsttestes durch falsche Anwendung liegt meinen Informationen zufolge deutlich höher. Auf einen  positiven Selbsttest folgen mindestens ein weiterer, eher sogar noch zwei weitere Tests. (meist erst PoC, dann PCR) Der hier entstehende Abfall und vor allem die Unruhe die bei einem unsauber gemachten Selbsttest auftreten würden sind in meinen Augen vermeidbar.

Als Kitaleitung befinde ich mich im ständigen Kreuzfeuer und bin sehr damit beschäftigt  die ständig wechselnden Rahmenbedingungen und Vorgaben zu erfüllen( diese kommen erstaunlich oft freitags am Nachmittag oder am Wochenende….), den Übergang zum neuen Kitagesetz im Juli bestmöglich vorzubereiten, die Eltern zu informieren und zu beruhigen , mein Team zu schützen, zu beruhigen und zu informieren und (dieser Punkt sollte eigendlich der zentrale in unserer Arbeit sein) den Kindern meiner Einrichtung gerecht zu werden.

Aus diesem Grund bitte ich Sie das Vorgehen mit den Selbsttests noch einmal gründlich zu überdenken. Bei 4 Organisationen (Johanniter/Malteser/DRK und ASB) sollte es doch ein Leichtes sein, die bisher erprobten und gut funktionierenden Schutzmaßnahmen auch weiterhin sicherzustellen und unser Kitapersonal weiterhin durch geübtes Fachpersonal testen zu lassen.

Ich hoffe auf Ihr Verständnis und bedanke mich für Ihre Bemühungen uns in der angespannten Situation bestmöglich zu unterstützen.

arche

Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Lukas Ruep

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