Update zur Corona-Chronologie aus dem Kreis Altenkirchen im Westerwald

Unsere Corona-Chronik des Kreis Altenkirchen fand breites mediales Echo (wir berichteten hier). Zum Beispiel der SWR hat recherchiert und bei den Verantwortlichen nachgehakt. Am späten Nachmittag wurde bekannt, dass die Allgemeinverfügung vom 26.3 in Bezug auf die KiTas geändert wurde. Nach sieben Tagen mit einer Inzidenz von mehr als 200 wird endlich gehandelt, und es wird nur noch bei dringendem Bedarf betreut. Der folgende Button verlinkt zum Beitrag des SWR:

Zitat aus der Allgemeinverfügung der Kreisverwaltung Altenkirchen vom 26.3.:

„Kindertagesstätten sind von gegenständlicher Allgemeinverfügung nicht erfasst. Hier gelten ausschließlich die Regelungen der 18. CoBeLVO. Die Unterscheidung zwischen Kindertagesstätten und Schulen beruht auf mehreren Überlegungen. Wir müssen die Verhältnismäßigkeit finden zwischen Öffnungen von Geschäften und Einrichtungen (auch Schulen und Kindertagesstätten) einerseits und der Pandemiebekämpfung andererseits. Man hat hier den Weg gewählt, zumindest die Kindertagesstätten zu öffnen. Für Schüler besteht eine Schulpflicht, für Kinder in Kindertagesstätten besteht keine vergleichbare Verpflichtung. Insoweit haben hier die Eltern ein Wahlrecht, ob sie ihre Kinder in die Kitas schicken. Sofern wir die Kitas schließen würden, hätten viele Eltern Betreuungsprobleme. Nach der derzeit gültigen Rechtslage, könnten die Eltern die Betreuung sicherstellen und wären von der Arbeitspflicht befreit. Die Entschädigung würde über die Krankenkassen erfolgen. Viele dieser Eltern arbeiten aber in systemrelevanten Berufen, sodass hier Folgeprobleme auftreten würden. In dieser Erklärung finden sich Erzieher oft nicht wieder, da sie den Vergleich mit Lehrern ziehen und sich benachteiligt fühlen. Es kommt aber immer auf die Vergleichsgruppen an. Vergleichen sich Erzieher/innen mit anderen Berufsgruppen, sehen wir keine Benachteiligung. Zwar ist zuzugestehen, dass Erzieher/innen einen engeren Kontakt mit Kindern nicht vermeiden können, doch wurde aus diesem Grund auch eine Impfpriorisierung für das Kita-Personal vorgenommen. Der einzige Zweck dieser Priorisierung war die Öffnung und das Offenhalten der Kitas. Es ist ferner festzuhalten, dass die Schließung der Kitas in Widerstreit zum Elternwillen stehen würde. Wenn die Eltern der Kita-Schließungen positiv gegenüberstehen würden, wären die Kitas nicht im vorhandenen Umfang stark frequentiert. Der Ausgleich zwischen Elternwille und Gesundheitsschutz der Erzieher /innen wird durch die Impfpriorisierung weitgehend ausgeglichen.“

Am 29.3. wurde am Nachmittag die Verfügung in Bezug auf die Kitas geändert. Ab 30.3. gilt:

„An allen Kindertageseinrichtungen findet im Rahmen eines Regelbetriebs bei dringendem Bedarf die Betreuung der Kinder statt, deren Eltern eine Betreuung nicht möglich ist.“

3 Meinungen zu “Update zur Corona-Chronologie aus dem Kreis Altenkirchen im Westerwald

  1. Thomas Kaiser sagt:

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    Sie bitten die Erzieher, welche sich benachteiligt fühlen, darum, sich doch mit anderen Berufsgruppen, außer den Lehrern, zu vergleichen. Dies möchte ich einmal versuchen. Das Pflegepersonal, auf Intensivstation, arbeitet im Regelfall im Einzelkontakt mit Patienten, die sich berechtigter Weise in Quarantäne befinden und Masken tragen. Dies ist absolut richtig und unabdingbar. Das wertgeschätzte Pflegepersonal, arbeitet meines Wissens nach in voller Schutzkleidung, auch dies steht außer Frage. Wenn es richtig funktioniert hat, sind die Mitarbeiter umfassend geimpft, auch dies absolut zu Recht. Es besteht in meinen Augen, sofern man in dieser Situation überhaupt davon reden kann, der „Vorteil“, dass eine gegebene Infektion bekannt ist. So schlimm dieser Umstand ganz allgemein ist, keine Frage. Und jetzt bitte ich sie selbst, dies mit der Situation der Erzieher/ innen in KiTas zu vergleichen. Dabei sollte Ihnen hoffentlich das Risiko der Mitarbeiter und das Weiterführen der Infektionslette auffallen.

    • Claudia+Theobald sagt:

      Es geht nicht nur um die Erzieher*innen. Es geht auch um die Kinder, die sich in den vollen Gruppen im Regelbetrieb infizieren und das Virus in die Familien tragen. Die KiTa-Fachkräfte wünschen sich wie alle den normalen Alltag in den Einrichtungen zurück. Mit ständig steigenden Fallzahlen rückt diese Ziel in weite Ferne. Wir wünschen uns effektive Maßnahmen, damit die Pandemie möglichst schnell unter Kontrolle gebracht und wir zum normalen Alltag zurückkehren können.

  2. Susanne sagt:

    https://www.news4teachers.de/2021/03/rki-lagebericht-weist-immer-mehr-neuansteckungen-unter-kita-kindern-und-schuelern-aus-fuenf-bis-neunjaehrige-schon-bei-inzidenz-177/
    Ob langsam jemand im Kultusministerium aufwacht und handelt? Ob das Gesundheitsamt sofort testet, wenn ein positiver Fall in einer Kita auftritt? Nein, es wird 12 Tage mit dem Testen gewartet, damit die Geschwister und Eltern der betroffenen Gruppe das Virus gegebenenfalls weiter in die Welt tragen, da diese ja als Kategorie 2 gelten und nicht in Quarantäne müssen…

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