Der Verband der kommunalen Arbeitgeber hat auf unser Schreiben geantwortet (siehe unseren Beitrag vom 4. März 2022). Leider wird auf unsere Argumente kaum eingegangen. Es wird uns beigepflichtet, dass frühkindliche Bildung und gute Betreuung sehr wichtig sind. Trotzdem wird keine Notwendigkeit gesehen, sich für einen kindgerechten Kita-Alltag nach fachlichen Mindestanforderungen zu engagieren. Es werden die Kostensteigerungen der letzten Jahre vorgerechnet, die allein dem quantitativen Ausbau der Kita-Betreuung und auch den gestiegenen Erziehergehältern geschuldet sind. Dass unsere Kitas zu Verwahranstalten verkommen, in denen gute frühkindliche Bildung, Förderung und bedürfnisorientierte Betreuung nur noch rudimentär möglich sind, wird von den kommunalen Arbeitgebern ignoriert. Das Antwortschreiben geht mit keinem Wort auf ein zentrales Anliegen der Kita-Fachkräfteverbände ein, nämlich die dringend benötigten Vor- und Nachbereitungszeiten, die außerhalb der unmittelbaren Betreuungszeiten liegen müssen!
Das Schreiben betont, „dass Erzieherinnen und Erzieher qualitativ hochwertige Arbeit leisten, die eine große Bedeutung für die frühkindliche Bildung hat.“ Viele Erzieher*innen können dem mittlerweile nicht mehr beipflichten. Sie wollen qualitativ hochwertige Arbeit leisten, was unter den aktuellen Rahmenbedingungen aber kaum möglich ist. Verbindliche Verfügungszeiten wären ein Schritt hin zu mehr Qualität in der frühkindlichen Bildung. Wir hoffen inständig, dass die kommunalen Arbeitgeber in der kommenden Verhandlungsrunde ein Einsehen haben, dass dem quantitativen Ausbau der letzten Jahre qualitative Verbesserungen folgen müssen.
Ein kindgerechter Kita-Alltag ist kein Luxus, sondern grundlegend wichtig für eine gute Entwicklung.