Bericht über die Veranstaltung: Videokonferenz für Erzieher*innen

Über 70 Teilnehmer vorwiegend aus dem KiTa-Bereich nahmen an der Videokonferenz teil, unter anderem auch einige unserer Verbandsmitglieder. Es gab sogar noch weitere Anmeldungen, die wegen des Onlineformats nicht mehr berücksichtigt werden konnten. Daran sieht man, wie das Thema KiTa und Corona die Fachkräfte umtreibt und besorgt.

Außer Frau Köbberling, Herr Zepp und Frau Brück war auch noch Frau Roth aus dem Bildungsministerium dabei.

Den Fachkräften wurde ausführlich der aktuelle Kurs der Landesregierung für die KiTas in Pandemiezeiten erläutert und für Verständnis geworben.

Die Aussagen der Politiker*innen und Experten werden im Folgenden unkommentiert wiedergegeben:

  • Eine Notbetreuungsregelung sei nicht notwendig, da die Eltern sehr verantwortungsvoll mit der Situation umgingen. Nur 36% der Kinder würden aktuell in den Einrichtungen betreut. Die Regierung wolle prinzipiell niemanden von der Betreuung ausschließen.
  • Nur wenige Einrichtungen seien von Corona- Fällen betroffen und Kinder nicht die Treiber der Pandemie.
  • Herr Zepp erläuterte seine medizinische Sicht der Dinge und wies auf die Bedeutung der KiTas für die kindliche Gesundheit hin. KiTa- Kinder seien auch nur ganz selten Überträger des Virus und viel weniger infektiös als die Großen.  Sie würden wesentlich weniger husten, niesen und schniefen als Erwachsene und wenn, würden sich die Tröpfchen und Aerosole höchstens 50 cm weit verbreiten. Auch wenn die Kinder die AHAL Regeln nicht einhalten könnten, wäre es ausreichend, wenn das Personal die Regeln im Umgang mit den Erwachsenen beachten würde. Die neuen Virusvarianten seien zwar ansteckender, aber auch das sei in den KiTas unproblematisch, da es dort ja nur ein geringes Infektionsrisiko gäbe. Das Virus würde meistens von außen in die KiTa getragen und Erzieher*innen steckten sich vorwiegend im privaten Bereich an.
  • Auf die Lüftungsproblematik in den KiTas im Winter angesprochen meinte Frau Köbberling, das wäre kein Problem, da dreimal lüften in der Stunde in Schulen und Schülerhorten auch wunderbar funktioniere und konsequent umgesetzt würde.
  • Frau Brück und Frau Köbberling wiesen darauf hin, dass das Land oft nicht die richtige Anlaufstelle sei, sondern die Träger als Arbeitgeber auch bei Fragen und Problemen zu Corona in der Verantwortung stünden. Das Land spräche nur Empfehlungen aus. Es obliege den Trägern, ob und wie diese Empfehlungen umgesetzt würden.

Zum Abschluss zitierte Frau Köbberling die Leiterin eines Koblenzer Schülerhortes mit den Worten: „Erzieherin ist der schönste Beruf der Welt.“  Frau Köbberling meinte, dies sollten sich die Fachkräfte doch mal wieder bewusst machen.

4 Meinungen zu “Bericht über die Veranstaltung: Videokonferenz für Erzieher*innen

  1. Anja Heinecke-Drescher sagt:

    Es fehlen mir die Worte….wie kann man nur so Ignorant und Praxisfremd sein. Mir hat letzte Woche ein Kind direkt ins Gesicht genießt, da ich direkt bei ihm war, um ihm zu helfen. Wir haben heulende Kleinkinder auf dem Arm, beim Anziehen sind wir den Kindern so nah und dann muss man sich von „Experten“ solche Dinge sagen lassen. Aber vielleicht sind wir Erzieher in Rheinlandpfalz doch immun und ich weiß es noch nicht.

  2. Kati sagt:

    Ach so, na dann bin ich aber froh, dass entsprechende Politiker und Experten mich über meinen Arbeitsalltag endlich aufgeklärt haben…bei 50-70 % Belegung und natürlich bei wesentlich „weniger“ hustenden und niesenden Kindern, freue ich mich jeden Morgen auf dem Kita-Parkplatz von Frau Dreyers neuem Wahlplakat begrüßt zu werden…..jaa, Erzieher müssen ihren Beruf lieben, sonst würden wir uns diese ständige Aberkennung aller Gehirnzellen und Märchen über die Infektionsrate bei Kindern nicht als Gute Nacht Geschichte auftischen lassen! Es ist gut, wenn wir auf uns aufmerksam machen…

  3. Marita Kreutz sagt:

    Die Abschlußäußerung von Frau Köbberling erinnert mich an eine Zeit in der Frauen erzählt wurde wie schön es an Heim und Herd ist. Ich bin entsetzt.
    M.K

  4. Anne sagt:

    Sehr geehrte Frau Dreyer, Sehr geehrte Frau Hubig und sehr geehrte SPD Landesregierung, sie sollten sich wirklich ALLE außerordentlich schämen. Ich kann nur noch hoffen, dass Sie die Quittung dafür im März erhalten werden.

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