Am 20.11.2020 wurde beim Treffen der KiTa-Spitzen vereinbart, dass die „Corona-Leitlinien“ für KiTas überdacht und gegebenenfalls angepasst werden. Seitdem warten die KiTas vor Ort auf verbindliche klare Aussagen, wie sie den Kita-Alltag angesichts der steigenden Infektionszahlen gestalten sollen. Bis jetzt gilt offiziell immer noch die Aussage, dass die vollumfänglichen Öffnungszeiten zu gewährleisten sind. Gleichzeitig wird zurecht aus Infektionsschutzgründen dringend empfohlen, die Kinder in festen Gruppen und mit festem Personal zu betreuen. Feste Settings schränken aber die Betreuungszeiten ein.
Die KiTas warten daher täglich auf die versprochene Anpassung der Leitlinien.
In der 13. Corona-Bekämpfungsverordnung vom 27.11.2020 steht lediglich, dass KiTas im Regelbetrieb geöffnet bleiben. Was bedeutet das aber konkret für den Alltag der Einrichtungen?
Heißt das dann, dass der dringende Appell zur Bildung fester Betreuungssettings hinfällig ist und die Leitlinien nicht angepasst werden? Oder müssen die KiTas einfach weiterhin Geduld aufbringen, bis das Bildungsministerium verbindliche Aussagen treffen will und kann?
Während die KiTas auf Nachricht warten, schaffen Träger Fakten und gehen angesichts steigender Infektionszahlen zunehmend dazu über, feste Betreuungssettings mit angepassten Öffnungszeiten zu bilden. Das führt zu Diskussionen mit Eltern, die auf die Aussagen des Bildungsministeriums zum vollen Betreuungsumfang verweisen.
Frau Käseberg vom Bildungsministerium äußerte in einem Videogespräch vom 18.11.2020 außerdem, dass beim sogenannten Schnupfenpapier Klärungsbedarf bestünde, da die Bundesebene an alle dringlich appelliert, mit Erkältungssymptomen zu Hause zu bleiben. Auch das Thema Lüften würde nochmals diskutiert, da dreimaliges Stoßlüften bei kaltem Wetter nicht mit dem KiTa-Alltag kompatibel ist.
Die ungeklärten Fragen belasten den ohnehin erschwerten Arbeitsalltag der KiTas in Pandemiezeiten zusätzlich.
Erzieher*innen, Eltern, Träger und Jugendämter sind im Sinne der Kinder darauf angewiesen, dass die Verantwortlichen klar kommunizieren. Die KiTas hängen weiterhin in der Luft, da bis jetzt keinerlei offizielle Konsequenzen aus dem Treffen der KiTa-Spitzen gezogen wurden. Auch bezüglich der angekündigten Schnelltests herrscht noch Unklarheit, an wen sich die KiTas für diese Tests wenden müssen und wie das dann vonstatten geht. Die KiTas im Land möchten wissen, ob und wann sie mit konkreten Verlautbarungen zu ihren drängenden Fragen rechnen können.
Wir fordern die Landesregierung auf, Kitas, Eltern und Trägern verbindliche Leitlinien vorzulegen, die klar beschreiben, wie die KiTas über diesen „Corona- Winter“ kommen sollen und in welcher Weise Kinder und Fachkräfte effektiv geschützt werden.