KiTas in der Pandemie: Welche Art der Wertschätzung brauchen die Erzieher*innen?

Soviel Lob und wertschätzende Worte wie zurzeit gab es noch nie. Wo immer Politiker mit oder über Kita-Fachkräfte sprechen, ist von Systemrelevanz, großer Wichtigkeit und Unverzichtbarkeit die Rede. Erzieher*innen machten überhaupt und besonders in der Pandemie ausgezeichnete, wertvolle und großartige Arbeit, ist aus vielen politischen Mündern zu hören.

Soviel Wertschätzung ist erfreulich und gleichzeitig hat sie einen faden Beigeschmack.

Sie gleicht einem Partner, der täglich seine große Liebe beteuert, aber weder den Müll runter bringt noch bereit ist, sich Zeit zu nehmen und gemeinsame Interessen zu pflegen.

KiTas sind für Kinder und Familien wichtig und für die Wirtschaft, die auf ihre Arbeitskräfte angewiesen ist, natürlich auch. Das ist uns allen während der Pandemie bewusst geworden. Zu Beginn des ersten Lockdowns gehörten Erzieher*innen noch nicht zu einer systemrelevanten Berufsgruppe. Mittlerweile bestreitet keiner mehr die Wichtigkeit der KiTa-Betreuung.

Leider führte diese Erkenntnis bis jetzt noch nicht zu guten Infektionsschutzkonzepten in den Einrichtungen. Alle wollen, dass die KiTas möglichst bald zu einer gewissen Normalität zurückfinden und eine geregelte, verlässliche Betreuung anbieten. Warum tun dann die Verantwortlichen nicht alles, um das Infektionsrisiko in den Einrichtungen zu senken?

Seit Monaten machen auch wir als KiTa-Fachkräfteverband konkrete Vorschläge und fordern regelmäßige Tests für das KiTa-Personal, anlassbezogene Tests für die Kinder, ein schnellstmögliches Impfangebot für die Beschäftigen, Luftfiltergeräte für die Gruppenräume, Bereitstellung von FFP2 Masken und klare Vorgaben zur Betreuung der Kinder in festen Settings. Es gäbe viele Möglichkeiten, mit denen man Infektionen zwar nicht völlig verhindern, aber die Gefahr vermindern könnte.

Guter Infektionsschutz in den KiTas würde dazu beitragen, dass das Virus weniger in Familie und Gesellschaft getragen wird. Effektive Schutzkonzepte wären für KiTa-Personal, Kinder, Familien und damit für die ganze Gesellschaft wichtig.

Nach den vielen wertschätzenden Worten sollten dafür endlich die erforderlichen Gelder in die Hand genommen und verbindliche Beschlüsse gefasst werden.

Denn wie sagte schon Erich Kästner? „Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es.“

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Eine Meinung zu “KiTas in der Pandemie: Welche Art der Wertschätzung brauchen die Erzieher*innen?

  1. Susanne Hinz sagt:

    Glaubt tatsächlich noch jemand an das Märchen von der “ Wertschätzung „….
    Für mich sind es seit Wochen, wenn nicht gar Monaten einfach nur Phrasen und leere Worte…

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