In Schulen soll laut Anweisung alle 20 Minuten gelüftet werden, damit die Virenlast im Klassenzimmer mit 20-30 Personen nicht zu hoch wird. In der KiTa sind genauso viele Personen in einem Raum zusammen. Wir haben allerdings wesentlich länger geöffnet als die meisten Schulen, unsere Kinder tragen keine Masken und im KiTa-Alltag ist Abstand halten nicht möglich. Und wir können nicht alle 20 Minuten lüften.
Wo liegt das Problem?
Wir betreuen Kinder ab ein oder zwei Jahren. Viele KiTa-Kinder können weder eine Jacke an und ausziehen noch sich in eine Decke wickeln. Sobald das Fenster offen ist, fangen sie an zu frieren, besonders wenn durch Querlüftung der aus virologischer Sicht gewünschte Zug entsteht. Um so effektiv zu lüften, dass das Infektionsrisiko sinkt, wären wir den ganzen Morgen damit beschäftigt, die Kinder aus ihrem Spiel zu reißen, um sie an- und wieder auszuziehen.
Gibt es eine Lösung?
Das ist die gute Nachricht! Ja, mit Be- und Entlüftungsanlagen lässt sich die Viruslast eines Raumes senken und die Luftqualität verbessern. Neugebaute KiTas verfügen manchmal über so eine Anlage. Die allermeisten Einrichtungen haben diese Lüftungsmöglichkeit nicht. Das könnte man aber nachrüsten.
Eine einfachere Variante stellen die Luftfilteranlagen dar. In den Räumen werden mobile Geräte aufgestellt, die die Raumluft umwälzen, sie filtern und die in der Luft vorhandenen Viren abtöten. Auch diese Methode ist erprobt und hat sich bewährt.
Solche technischen Lösungen wären die einzig alltagstaugliche Möglichkeit, die Viruslast in den KiTa-Räumen zu senken und das Infektionsrisiko zu minimieren.
Der Verband KiTa-Fachkräfte Rheinland-Pfalz fordert daher Lüftungsgeräte oder mobile Luftfilteranlagen für unsere KiTas, um Mitarbeiter, Kinder und deren Familien zu schützen.
Es kann nicht sein, dass wir täglich einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt sind, uns mit Corona zu infizieren, weil man Kosten scheut. Ja, solche Geräte kosten Geld. Und nein, wir können im KiTa-Alltag nicht so effektiv lüften, dass man auf diese technischen Lösungen verzichten könnte.
Wir fordern, dass die Landesregierung diese Problematik ernstnimmt, sich mit den Verantwortungsträgern der verschiedenen Ebenen zusammensetzt, ein Finanzierungskonzept entwickelt und den KiTas die entsprechenden Geräte zur Verfügung stellt.
Wenn sich dadurch KiTa-Schließungen und Quarantänemaßnahmen vermeiden ließen, würden sich diese Geräte vielleicht sogar letztendlich rechnen. Der Gesundheitsschutz von Personal, Kindern und ihren Familien muss allerdings Argument genug sein, um möglichst schnell die rheinland-pfälzischen KiTas mit Lüftungsanlagen oder mobilen Luftfiltergeräten auszustatten.