Die extremen Temperaturen machen nicht vor den Kita-Türen halt. Den Kita-Fachkräfteverband erreichen in den letzten Tagen viele Nachrichten darüber, wie Kinder und Mitarbeitende in Einrichtungen leiden, die keinen guten Hitzeschutz aufweisen.
Es wird von großen Dachfenstern oder Wintergärten ohne Sonnenschutz berichtet, von Außengeländen mit nur wenigen schattigen Plätzen und Kitas, in denen sich manche Räume auf 36-38 Grad aufheizen. Gerade Kitas, die in Containern untergebracht sind, haben bekommen schnell das Problem der Überhitzung.
Der Schutz für Mitarbeitende ist in Kitas wie an jeder anderen Arbeitsstätte geregelt. Steigt die Raumtemperatur über 26 Grad soll und bei mehr als 30 Grad muss der Träger geeignete Maßnahmen ergreifen und beispielsweise für Beschattung sorgen, Ventilatoren aufstellen oder Klimageräte beschaffen. Ab 35 Grad Raumtemperatur ist ein Raum nicht mehr zum Arbeiten geeignet.
In Bezug auf Kinder ist zum Thema Hitze nichts verbindlich geregelt. Bei Kindern und besonders Kleinkindern kommt es allerdings schneller zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen als bei Erwachsenen.
Kleinkinder können sich noch nicht mitteilen, wenn es ihnen nicht gut geht. Oftmals werden Kinder quengelig, wenn es ihnen zu heiß ist, sie weinen, essen kaum noch etwas oder schlafen und entspannen nicht mehr richtig. Solche Symptome sollten Kita-Fachkräfte in einer Hitzeperiode ernstnehmen, um dann geeignete Maßnahmen zu ergreifen oder einzufordern.
Der jeweilige Kita-Träger ist verpflichtet, Fürsorge und Schutz der Kinder zu gewährleisten und geeignete Räume zur Verfügung zu stellen.
Geht es Kindern aufgrund überhitzter Räume nicht gut, haben Kita-Fachkräfte und Leitung eine Meldepflicht nach § 47 SGB VIII (Gefährdungsanzeige). Auch Eltern können sich an den Träger ihrer Einrichtung wenden und einfordern, dass alles getan wird, um ihr Kind so als möglich vor Hitze zu schützen.
Dass Kinder und Erzieher`*innen den Tag über in überhitzten Räumen schmoren, ist also kein Schicksal. Eltern und Fachkräfte sollten das nicht hinnehmen, sondern aktiv etwas tun und geeignete Maßnahmen einfordern, um die Situation erträglich zu machen.